Nachhaltigkeitskonzept

#17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung

Eines der 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der UN ist “Hochwertige Bildung”. Darunter verstehen wir Bildung, die nachhaltig ist. Das bedeutet für uns, dass die Schüler: innen für das Leben lernen und nicht für Noten. Wir arbeiten fächerübergreifend, damit die Kinder die großen Zusammenhänge verstehen, Theorie und Praxis zueinanderfinden.

Wollen wir Kindern ein Gefühl der Verantwortung und Wertschätzung für unsere Welt vermitteln, so muss sie ihnen auch begegnen können. Kinder müssen die Natur anfassen und erforschen können.

Aus diesem Grund bieten wir unseren Schüler: innen einen Außenlernbereich mit Außen-Lern-Terrasse und einem Schulgarten mit Hochbeeten. Weiterhin besteht eine Kooperation mit ortsansässigen Landwirten, die es den Kindern ermöglicht selbst auf einem Feld zu ernten.

Darüber hinaus ist eine eigene kleine Schul-Gärtnerei geplant. Im Folgenden finden Sie ein paar Eindrücke aus unserem Nachhaltigkeitskonzept.

Gebäude und Mobiliar

Das Gebäude der Neuen-Auetal- Schule wurde 2018 eigens zum Zwecke der Schulgründung entworfen und erbaut. Bei dem Bau legten die Architekten Gräflich + Monard wie auch das zukünftige Schulteam Wert auf die Verwendung nachwachsender bzw. ökologisch unbedenklicher Rohstoffe. So bestehen die Außenfassade, die Fenster und große Teile der Innenausstattung aus Holz, wie Treppen, Regale und Galerie. Geheizt wird das Gebäude mit regionaler Fernwärme.

In Bezug auf Beleuchtung sind die verwendeten LED-Lampen energiesparend und an das menschliche Bedürfnis nach ausreichend, aber nicht übermäßig grellem Licht angepasst. Ebenso konnte mit entsprechenden Dämmmaterialien neben einer effizienten Wärmespeicherung eine ideale Schallverteilung und -reduktion erreicht werden, um auf diese Weise Kinder und Personal vor zu hoher Lärmbelastung zu schützen.

Außengelände

Das Außengelände hält Spielgeräte und Sitzgelegenheiten aus Massivholz bereit. Bewusst wurde hierbei auf die Verwendung von Kunststoffen zugunsten der Nachhaltigkeit verzichtet. Auch die im nächsten Abschnitt vorgestellten Hochbeete bestehen aus Holz und sind mit derselben ökologischen Farbe gestrichen wie auch das Schulgebäude.

Hochbeete und Garten

Seit Sommer 2020 verfügt die Neue-Auetal-Schule über vier Hochbeete, welche durch die Integrationswerkstatt Nordkreis Gifhorn der BUTTING Akademie gGmbH.
Im Schuljahr 2020/21 bepflanzten das Schulteam in engagierter Mitarbeit einer Mutter, die in der Landwirtschaft tätig ist, und die Schülerinnen und Schüler aller Jahrgänge diese Hochbeete mit verschiedenen Gemüse- und Kräutersorten. Die Keimlinge wurden gemeinsam im Unterrichtsgespräch mit den Schülerinnen und Schülern abgestimmt.
So konnten wir in drei der genannten Hochbeete die Gemüsesorten Kartoffeln, Salat, Erbsen, Möhren, Kohlrabi, Bohnen und Radieschen in die Erde lassen und beim Wachsen regelmäßig beobachten und pflegen.

Das vierte Hochbeet bepflanzten wir mit verschiedenen Kräutersorten: Basilikum, Rosmarin, Petersilie, Minze und Thymian.
Zusätzlich wurde ein Pflanztopf für Tomaten besorgt. Auch diese Bepflanzung wurde gemeinsam mit den Kindern im Rahmen der Freiarbeit umgesetzt. In wöchentlicher, begleiteter Arbeit war es Aufgabe der Kinder, die Beete von Unkraut zu befreien und ggf. umzugraben.
Die Radieschen, Erbsen sowie einzelne Kohlrabiknollen konnten bereits geerntet werden. Nach der erfolgten Ernte vertrauten wir jeweils zwei Kindern die Arbeit an, das entsprechende Gemüse zu schälen, zu waschen und zu schneiden.

Zum gemeinsamen Mittagessen konnte die Ernte genossen werden. Im Rahmen dieser Arbeit machten die Kinder ebenso Erfahrungen mit Schädlingsbefall, wie etwa durch Schnecken, Würmer und Ameisen, und verdorbener Ernte. So sind etwa die Bohnen aufgrund von ungünstigen Wetterverhältnissen nicht gewachsen.

Ganzheitliches Wirtschaften

In diesem Kontext erarbeiteten wir in den heißen Junitagen mit den Kindern ebenso, wie man einen Regenmesser benutzt, um die Menge des Niederschlags und folglich die zusätzlich benötigte Menge an Wasser zu errechnen. Hierzu steckten wir zunächst einen Quadratmeter Fläche ab und ließen durch die Kinder demonstrieren, wie viel Effizienz ein Liter Wasser auf einem Quadratmeter Boden ausmacht. Die Kinder konnten erfahren, dass ein Liter Wasser der Saat nicht ausreicht, um zu wachsen. In der Folge wurden fünf Liter mithilfe einer Kanne auf der Fläche verteilt und daraus geschlossen, sich an dieser Wassermenge zu orientieren. Daraufhin wurden täglich zwei Kinder in den Wasserdienst eingeteilt, um den Niederschlag am Regenmesser zu überprüfen und wenn nötig ergänzend die Beete zu wässern.

Durch die Arbeit mit dem Schulgarten lernen die Kinder an der Neuen-Auetal-Schule in einer ganzheitlichen Form die landwirtschaftliche Arbeit sowie den natürlichen Kreislauf kennen und üben sich in Geduld und Fürsorge. Sie lernen, dass alles miteinander verbunden ist und dass etwa das lokale Wetter und im größeren Sinne das Klima enormen Einfluss auf die jährliche Ernte nehmen. Das Gemüse von der Saat bis zur Ernte zu begleiten ist eine Erfahrung, die nicht jedes Kind im familiären Kontext machen kann, weshalb sie einen so wichtigen Teil der schulischen Arbeit darstellt.

Blühstreifen und Insektenhotel

Im Rahmen der ganzheitlichen Nachhaltigkeitserziehung empfinden wir es ebenso wichtig, den Kindern zu vermitteln, dass ohne eine Befruchtung seitens der Insekten viele Pflanzen nicht wachsen bzw. keine Früchte tragen können. Demzufolge wurde ebenso ein Blühstreifen entlang des Schulzaunes angelegt, der Insekten anlocken soll.

Damit verschiedenste Insekten sich an unserer Schule auch heimisch fühlen können, stellten wir ein Insektenhotel auf, welches ein engagiertes Elternteil gebaut hatte und der Schule spendete. Die Mutter verarbeitete mitunter Tierhaare, Stroh und Lehm. Auch neben das Insektenhotel wurde eine kleine Bienenwiese gepflanzt.

Vogelfütterung im Winter

Um Vögel über den Winter zu helfen, wurden in Zusammenarbeit mit einer engagierten Mutter acht unterschiedlich große Vogelfutterstämme gebaut. In der Hortbetreuung vermengten die Betreuungskräfte gemeinsam mit den Kindern das Vogelfutter mit geschmolzenem Fett. Nachdem die gehaltvolle Masse nach einem Tag wieder fest geworden war, befüllten die Kinder die Futterstämme und hängten diese in die Bäume auf dem Schulgelände. Die Futterstellen wurden von den ansässigen Spatzen und Meisen freudig angenommen und leergepickt, sodass die Stämme über den Winter regelmäßig wieder befüllt wurden.

Umgang mit Lebensmittelresten

Zuletzt sei noch auf die Weiterverwertung von Lebensmittelresten in der Schule eingegangen. Die Schülerinnen und Schüler wie auch das Personal beziehen an der Neuen-Auetal-Schule Lüder täglich eine warme Mahlzeiten eines regionalen Lieferanten. Essen, welches übrigbleibt, wird unter den Mitarbeitenden aufgeteilt und zu Hause verspeist. Die Speisereste der Kinder, die zur Weitergabe an Dritte ungeeignet sind, werden in einem Metallbehälter gesammelt und von einer Mitarbeiterin mit nach Hause genommen und dort privat an ihre Hühner verfüttert. Auf diese Weise wirkt das Schulteam einer übermäßigen Lebensmittelverschwendung entgegen.